Erwachsene

Legasthenie/LRS und Dyskalkulie/Rechenschwäche

Was ist Legasthenie?

Legasthenie zeigt sich durch ausgeprägte und nachhaltige Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und/oder des Rechtschreibens. Sie betrifft normal bis hoch intelligente Menschen und schließt dabei unzureichende Beschulung, Minderbegabung oder physische und psychische Krankheiten als Ursache aus. Legasthenie ist die Folge von biogenetischen Ursachen und Defiziten in der Wahrnehmung (Optik, Akustik und/oder in der Raumwahrnehmung) und Verarbeitung von Sprache. Man kann Legasthenie nicht „heilen“, sie wächst sich auch nicht einfach aus, aber man kann sie durch verschiedene Faktoren überwinden und lernen damit umzugehen.

 

Was bedeutet Dyskalkulie?

Dyskalkulie ist eine Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine unangemessene Beschulung erklärbar ist. Das Defizit betrifft vor allem die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten, wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division.

 

Was versteht man unter Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) oder Rechenschwäche?

LRS und Rechenschwäche werden durch verschiedene Ereignisse oder besondere Lebensumstände (Krankheit, familiäre Vorkommnisse, psychische Ursachen, Schulwechsel, u. v. m.) hervorgerufen bzw. erworben. Sie können vorübergehend sein und durch vermehrtes Üben am Symptom, also durch mehr Schreiben, Lesen oder Rechnen, zumeist behoben werden.

 

Was tun?

 

1. Abklärung

  • ein ausführliches Anamnesegespräch
  • Auswertung von Schriftproben und/oder Fehleranalysen mittels standardisierter Rechtschreib-, Lese- und Rechentests
  • ein ausführliches Analysegespräch, Trainingsempfehlungen

 

2. Hilfe

 

Individuell zusammengestellte Conversio-Trainings:

  • Legasthenietraining (nach der AFS-Methode):
    Training der Aufmerksamkeit und die Arbeit am Symptom (individuelle Fehler und Probleme beim Schreiben und Lesen)
  • Dyskalkulietraining (nach der AFS-Methode):
    Training der Aufmerksamkeit und die Arbeit am Symptom (individuelle Fehler und Probleme beim Rechnen)

 

In der Praxis hat sich gezeigt, und es ist auch wissenschaftlich fundiert, dass ein Sinneswahrnehmungstraining bei Menschen ab ca. dem sechzehnten Lebensjahr keine Wirkung mehr für die Verbesserung der Schreib-, Lese- und/oder Rechenleistung hat. Auf diese Tatsache nehme ich beim Training mit Erwachsenen natürlich Rücksicht. Demnach setzt sich das Legasthenie-/Dyskalkulietraining aus den zwei Bereichen „Aufmerksamkeitstraining“ und „Symptomtraining“ zusammen.

 

"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen setzen Segel."

(Chinesisches Sprichwort)